Meditation: Gräfenberg-Kalchreuth

Der Oberfränkische Jakobsweg

Meditation zur 8. Etappe: Gräfenberg – Kalchreuth

Psalm 121: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen ...“ – Das Ziel vor Augen

Der Jakobsweg wird mir zum Symbol des eigenen Lebensweges: Ich bin ein Pilger. Ich bin unterwegs zum Ziel meines Lebens.

Für die Menschen des Alten Testaments gehörte die Wallfahrt hinauf nach Jerusalem zu den prägenden Glaubenserfahrungen. Der 121. Psalm ist der Pilgersegen eines Priesters für Wallfahrer, die sich auf den Weg machen. Ihr Blick hinauf zu den Bergen kann sich auf den Hinweg oder auch auf den Rückweg beziehen: der Blick zum Ziel Jerusalem oder auch der Blick auf die zerklüfteten Berge auf ihrem Weg.

Kalchreuth mit seiner Andreaskirche, das Ziel der Etappe, liegt hoch und von weitem sichtbar auf dem Kalchreuther Höhenrücken. An mehreren Stellen des Weges hat man deswegen das Ziel schon vor Augen, bis man es dann endgültig erreichen darf.


Die Etappe zwischen Gräfenberg und Kalchreuth wird mir als Pilger zum Sinnbild für die Etappen meines Lebens, wo ich ein Ziel schon greifbar vor Augen habe, um es aber immer wieder neu aus den Augen zu verlieren. Das Ziel im Herzen kann ich mutig voran gehen, auf und ab, Schritt für Schritt.

(Pilger:)

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom HERRN,
der Himmel und Erde gemacht hat.

(Priester:)

Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.
Siehe, der Hüter Israels
schläft und schlummert nicht.

Der HERR behütet dich;
der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
dass dich des Tages die Sonne nicht steche
noch der Mond des Nachts.
Der HERR behüte dich vor allem Übel,
er behüte deine Seele.
Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit!

(Psalm 121)