Meditation: Pegnitz-Betzenstein

Der Oberfränkische Jakobsweg

Meditation zur 6. Etappe: Pegnitz – Betzenstein

Das Leben mit seiner Weite und Enge, mit Angst und Aufatmen   – mit Licht und Dunkelheit.

Der Jakobsweg wird mir zum Symbol des eigenen Lebensweges: Ich bin ein Pilger. Auf Etappen bin ich unterwegs zu meinem Ziel.

Der Weg zwischen Pegnitz und Betzenstein führt zum großen Teil durch den Veldensteiner Forst: Wald bietet Schutz, bedeutet aber auch Enge und Dunkel – je nach Empfindung. Die Märchen erzählen von den Gefahren des Waldes, von manch unheimlichem Bewohner und von der Gefahr, sich zu verirren.

So erinnert die Etappe an Lebensphasen der Enge und Angst. („Angst“ kommt von „eng“!) Sie erinnert an Phasen der Dunkelheit. Gott sei Dank: Sie haben nicht das letzte Wort. Auf Enge folgt wieder Weite. Auf Angst folgt Aufatmen.

Zweimal verlassen wir auf dem Weg die Enge des Waldes und treten in die Weite: hoch nach Bronn und endgültig vor Betzenstein. Der Horizont weitet sich. Der Himmel breitet sich aus.
„Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“
(Psalm 31,9)

„Er führte mich hinaus ins Weite,
er riss mich heraus;
denn er hatte Lust zu mir.“
(Psalm 18,20)

„So reißt er auch dich aus dem Rachen der Angst
in einen weiten Raum,
wo keine Bedrängnis mehr ist;
und an deinem Tische, voll von allem Guten,
wirst du Ruhe haben.“
(Hiob 36,16)

„Es wird nicht dunkel bleiben
über denen, die in Angst sind.“
(Jesaja 8,23)

„All eure Zwänge, Weite und Enge,
bringt vor ihn, bringt vor das Kreuz.
Was euch bedränge, Weite und Enge,
all eure Zwänge, bringt vor ihn.“
(Gesangbuch Nr. 631,2)